Veranstaltung 2024

Zum zwanzigsten Mal in Folge findet am 10. August 2024 die außergewöhnliche Rennraddemo, seit 2023 unter dem Namen Nuclearban Radmarathon, statt. Und wie es für eine so bewegte Geschichte normal ist, ändern sich immer wieder die Rahmenbedingungen.

Heuer haben wir eine in größeren Teilen neue Strecke mit neuen Haltepunkten. Kontinuität heißt auch Entwicklung.

Zum ersten Mal wird Vaihingen/Enz Start und Zielort sein. Wir greifen damit die hervorragende Zusammenarbeit von der dreitägigen Nuclearban Tour 2023 mit der Stadtverwaltung, örtlichen Vereinen und Betrieben auf. Die Fahrt führt über den geplanten Halt in Zuzenhausen, Mannheim, Kaiserslautern, Lingenfeld zurück an die Enz.

Wir danken allen Beteiligten in/um die Stadtverwaltung in Bretten für die jahrelange großartige Unterstützung bisher. Die Melanchthonstadt hat sich eine Pause erbeten.

Trikot 2024 (noch nicht final)

Veranstalter

Friedenswerkstatt Mutlangen

RSC Bretten

Sponsoren

Hier ist noch der Bericht des letztjährigen Marathons:

In Fortsetzung der seit 2005 als Pacemakers durchgeführten Rennraddemos fand am Samstag, 5. August der Nuclearban Marathon über 334 km von Bretten über Neckargemünd, Mannheim, Kaiserslautern, Ramstein, Lingenfeld zurück nach Bretten statt. Gut 150 RadsportlerInnen, darunter ein Landtagsabgeordneter, ein Bürgermeister und ein Stadtrat, engagierten sich auf der längsten eintägigen Raddemonstration in Deutschland als Schrittmacher für nukleare Abrüstung. Neben den Kundgebungen in den Städten mit Reden und Musik stand heuer die Fahrt durchs Gelände der Bundesgartenschau in Mannheim an. Der Marathon wurde veranstaltet von der Friedenswerkstatt Mutlangen und dem RSC Bretten. An den einzelnen Standorten gab es reichlich Verpflegung.

Die Demo erinnerte mit der Fahrt und den eindringlichen Reden von Bürgermeister Michael Nöltner (Bretten), Bürgermeister Frank Volk (Neckargemünd), des Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein, des persönlichen Referenten des neuen Oberbürgermeisters Walter Specht (Mannheim), Roland Schuster (Friedensbündnis Mannheim), der in Kaiserslautern gewählten Oberbürgermeisterin Beate Kimmel (tritt ihr Amt am 1. September an), Klaus Wirtgen und Michael Höhn (beide Friedensitiaitive Westpfalz), Markus Kropfreiter (Bürgermeister Lingenfeld und Landtagsabgeordneter) Heidemarie Ostwald (erste Vorsitzende Radfahrerverein Viktoria 05 Lingenfeld e.V.) sowie Silke Schwarzstein (stellvertretende Dekanin in Kaiserslautern) in sehr unterschiedlicher Weise an den Wahnsinn der atomare Abschreckung, beginnend mit dem ersten Atomwaffenversuch in der Wüste Neu Mexikos (siehe Film „Oppenheimer“), die Zerstörung der beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki durch Atombomben am 6. und 9. August 1945 sowie die Millionen Menschen, die bis heute an den Folgen dieser Abwürfe sowie der über 2.000 Atomtests gestorben sind oder unter oft schweren chronischen Erkrankungen leiden. Im Fokus stand die zivilgesellschaftliche und kommunale Unterstützung des 2021 in Kraft getretenen Atomwaffenverbotsvertrages (AVV), den bisher 68 Staaten ratifiziert haben. Im November/Dezember 2023 treffen sich die Vertragsstaaten in New York – zum Austausch und für weitere Schritte.

„Uns bedrohen weltweit noch immer 12.500 Nuklearwaffen! Die neun Atomwaffenstaaten rüsten ihre Arsenale weiter auf“, kritisierte Roland Blach, Koordinator der Demo bereits im Vorfeld und erinnerte an die Warnung von Dan Smith, Direktor des Friedensforschungsinstituts SIPRI, wenige Wochen zuvor: „Wir driften in eine der gefährlichsten Perioden der Menschheitsgeschichte“. „Die nukleare Teilhabe der NATO in Europa ist Teil des Problems. Die geplante Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus verschärft die existenzielle Gefahr“ so Blach weiter.

Als Teil einer weltweiten Bewegung erwarteten mehrere Redner des Marathons von der Bundesregierung auch in Form eines am 5. August veröffentlichten Aufrufs u.a. „Atomwaffen aufgrund der katastrophalen humanitären Folgen ihres Einsatzes zu ächten und Entschädigungen der Atombombenopfer zu ermöglichen, auch die zweite AVV-Staatenkonferenz als Beobachter zu begleiten und weitere Schritte auf dem Weg zu einem deutschen Beitritt zu gehen“

Der Marathon verdeutlichte erneut die außergewöhnliche Verbindung zwischen der Friedensbewegung, dem Radsport und den Städten, die sich vielfach in den Mayors for Peace engagieren. Das nicht zu übersehende Peloton wurde erneut vorbildlich eskortiert von der Polizei. Die Stadtverwaltungen in Bretten, Mannheim und Neckargemünd, „Bretten aktiv für Frieden“, das Team um den Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein incl. der Grünen Neckargemünd, der Heidelberger Friedensratschlag, die Friedensinitiative Westpfalz und der RV Lingenfeld sind lokale Partner. Die Schirmherrschaft hatten gemeinsam Beate Kimmel (gewählte Oberbürgermeisterin Kaiserslautern) und Martin Wolff (Oberbürgermeister Bretten) übernommen.

Die unfallfreie, vom Wetter sehr begünstigte Fahrt war eine großartige Werbung, den Frieden zu leben und das Atomwaffenverbot zu stärken. In Zeiten, in denen der Frieden nicht nur wegen des Ukrainekrieges extrem zerbrechlich ist. So stand der vor 45 Jahren ins Leben gerufene Slogan „Frieden schaffen ohne Waffen“ auch immer wieder im Blickpunkt. Viele Teilnehmende meldeten sich bereits am Tag nach der Veranstaltung begeistert zurück (O-Ton: „Orga, Koordination, Ansprechpartner, technische Unterstützung, Verpflegung (die war echt weltklasse!) – hat uns super viel Spaß gemacht, danke hierfür!“) und wollen auch abseits des Marathons Werbung für den Nuclearban machen, z.B. über das Bikewear.

Fotos in Flickr

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